Wie ernst müssen sich Musiker heute nehmen? Burgmann hat keine Antworten. Aber wer den Fehler macht, diese Band nicht ernst zu nehmen, verteilt seine Ernsthaftigkeitsverurteilungen nach Kriterien, die im Fadenkreuz der eskapadischen Persiflagen von Burgmann stehen. Richtet also nicht über sie und tötet nicht die Boten. Verwechselt nicht den Hampelmann mit dem Narren. Ja, Burgmanns Musik ist nicht schön. Frei von ästhetischer Gefühlsduselei und jeder Form von Genreessenzialimus. Fein polierte Fassaden witzloser Schnösel – Burgmann reißt sie ein, denn die pure Form kann eigentlich was.
Mit ihrem zweiten Album „Alles Bisschen Viel“ verlegt Burgmann erneut Rohre zwischen Kunst und Wirklichkeit. Sie ziehen ihre Hörer hinein und entlassen sie wieder in eine Welt, die genauso ist wie vorher. Wem wollen wir was vormachen? Darum gehts ja. Es ist alles nicht so ein großes Ding.